UHRSPRUNG DER KRÖNUNGSFEIERLICHKEITEN
UHRSPRUNG
Ab dem 14. Jahrhundert wurden in Tongeren alle sieben Jahre 16 Tage lang Reliquien für Pilger ausgestellt. Wahrscheinlich war es Rodolf van den Beek, der 1390 zum ersten Mal die alle sieben Jahre stattfindende Tonung der Reliquien organisierte. Dies geschah von der mittleren Galerie des Basilikaturms aus. Im Jahr 1608 wurde das Datum der Heiligtumsprozession geändert. Die Feste dauerten 14 Tage und endeten mit einer feierlichen Prozession, bei der die Reliquien durch die Kirche getragen wurden. Die letzte Heiligsprechung fand im Jahr 1790 statt. Danach ließen die französischen Besatzer keine Reliquientönung mehr zu.
KRÖNUNG
Ende des 19. Jahrhunderts wurde in der römisch-katholischen Kirche eine besondere Verehrung für Maria gepflegt. Diese Verehrung äußerte sich unter anderem in der Krönung von Marienstatuen. Am 20. Mai 1889 richtete der Bischof von Lüttich ein schriftliches Gesuch an Papst Leo XIII. um die Krönung der Gnadenstatue in Tongeren. Mit Breve vom 10. September 1889 gab der Papst dem Ersuchen statt. Die Krönung fand am Sonntag, dem 31. August 1890, statt. Nach der Zeremonie zog ein Festzug durch die geschmückten Straßen und über die Plätze der Stadt. Das war die Geburtsstunde des Krönungsfeste. Die Einwohner von Tongeren sahen darin eine Gelegenheit, an die früheren Schreinprozessionen anzuknüpfen, die alle sieben Jahre stattfanden. Bis heute finden die Krönungsfeste alle sieben Jahre in Tongeren statt. Nur 1918, als Folge des Ersten Weltbrandes, konnte dies nicht geschehen. Die Krönungsfeste werden als immaterielles Kulturerbe anerkannt.